Aufgeregt machte ich mich auf den Weg zum Paddle Park.
Es war nur eine Haltestelle von meinem Hostel entfernt. Ich lief die Straßen entlang. Es war heiß...sehr heiß...
Nun sollte es losgehen. Gemeinsam mit dem Paddle-Park-Inhaber saß ich in einem Kayak. Desweiteren sind noch 2 japanische Mädels vorbeigekommen, die sich übrigends für diesen Tag extra die volle Montur samt Schuhen, Anzug plus Jacke besorgt haben (mind. 200€ :o)und noch ein weiterer Japaner, der Präsident von irgendwelchen Kaffeeplantagen war oder so...ich hatte mich schon gewundert warum die sich am Anfang so tief und ganz wild bei der Begrüßung verbeugten.
So weiter im Text.
Wir ließen unsere Kayaks an einer kleinen Anlegestelle zu Wasser. Nahmen Platz und fuhren durch eine enge Unterführung hindurch. Die Flut befand sich gerade an ihrem Höhepunkt, deshalb musste ich mich stark bücken, als wir hindurch fuhren.
Als wir nun hindurch waren und schon eine Weile auf dem Meer fuhren, spürte ich auf einmal etwas Glitschiges an meinem Arm. Hat der gute Masashi(Kayak guide)sich doch tatsächlich ne Qualle geschnappt und sie heimlich mich betatschen lassen :D Hier auf den rechten Bildern ist der ganze Trupp zu sehen:)
Langsam kamen wir unserem Torii immer näher.
Mit unserem Kayak fuhren wir hindurch und strandeten dann auf der Insel Miyajima.
Masashi lud uns alle dann auf einen landestypischen Kuchen ein.
Wie gestern schon kurz erwähnt, Momiji-manju. Momiji ist das Blatt des japanischen Ahornbaumes. Wird durch eine Art Waffeleisen hergestellt und gefüllt mit Schokolade, rote Bohnen, Frischkäse, Bananencreme etc. Die gibt es warm wie kalt und wie Sand am Meer hier in Hiroshima. Unglaublich lecker!
Dazu wurde dann noch der allgegenwärtige grüne Tee gereicht. An diesem Tag auf Eis. Was mir sehr entgegen kam.
Wir liefen noch ein Wenig über die Insel und machten uns dann zurück ans Ufer.
Zurück durch das Torii begannen wir und auf die Heimreise des anderen Ufers...
Ich hoffe ihr könnt das Video sehen=)
Abends bin ich dann noch nach Hiroshima reingefahren, da mein Ladekabel für den Laptop kaputt gegangen war, wollte ich mir schnellstmöglich ein neues kaufen.
Ach du meine Güte war das eine schwere Geburt. ich habe schließlich 1,5 Std in diesem Laden verbracht. Die haben sämtliche Onlinechecks durchgeführt, ob und wenn dieses Ladekabel mit meinem Laptop kompatibel ist, dass er nicht ''broken'' geht oder sämtliches. Ich habe sie einfach mal machen lassen und letztendlich habe ich mich gegen deren Willen entschieden. Einfach das Kabel mitgenommen, welches mit meinem Anschluss übereinstimmt und siehe da, nun bin ich ja wieder unter euch :P
Da es nun schon relativ spät war (19 uhr) und alles dunkel, wollte ich trotzdem einen Blick auf den ''bomb-dome'' werfen, der bei Nach stark beleuchtet wird.
Doch am nächsten Tag ging ich bei Tageslicht auf den Friedenspark, um auch das Gelände drumherum besichtigen zu können. Was als bester Tipp in ein jedem meiner Reisebücher steht.
Die Haltestelle direkt am ''A bomb dome'' lief ich dort entlang in den Friedenspark hinein. Auf diesem ist ein Kinderdenkmal gesetzt für ein kleines Mädchen (Sakado Sasaki), die bei dem damaligen Anschlag 4 jahre alt war. Sie erkrankte an Leukämie. Während ihrer Krankheit beschloss sie 1000 Kraniche aus bunten Papier zu falten und setzte sich damit den Glauben, danach von ihrer Krankheit erlöst zu sein. Doch sie schaffte nur 663 Stück als sie verstarb. Sie wurde 12 Jahre alt. Menschen aus allen Landesteilen stellten die restlichen her und schmückten ihr Grab mit 1000 Kranichen.
Noch heute sieht man überall gefaltete Papierkraniche, als Zeichen des Friedens.
Diese Kraniche auf dem Bild sind ihre selbt gefalteten ausgestellt im Friedensmuseum.
Das Friedensmuseum. Ich dachte mir, wenn ich einen Kulturschock brauche, dann hole ich ihn mir hier. Doch das Museum war wirklich sehr interessant. Für 50 Yen, was umgerechnet 50 Cent Eintritt sind und einen deutschen guide für zusätzlich umgerechnet 3 € sagte ich nicht nein.
4 Stunden verbrachte ich hier. Ich wollte gar nicht raus so gefasst hat es mich. Unglaublich zu was Menschen fähig sind. Man hat Videos gesehen. Bilder, 2 Stunden nach der Katastrophe. Erzählungen der Opfer, die teilweise heute noch leben. Einfach unfassbar. Hier mal ein nachgestelltes Modell wie es davor und nach dem Bombenabwurf aussah.
Alles platt...das Gebäude mit dem grünen Kuppeldach ist der heutige ''a bomb dome''.
Sogar noch knappe 2 km vom Hypocenter entfernt hatte die Bombe so große auswirkungen, dass sie sogar Uhren zu diesem Zeitpunkt zum stehen gebracht hat...
Draußen im Park auf dem das Friedensmuseum steht, wurde ein Zenotaph errichtet. Ein leeres Grabmal. Seine ewige Flamme soll so lange brennen, bis die letzte Nuklearwaffe auf der Welt abgeschafft ist. Jedes Jahr am 6. August um 08:15 Uhr, versenkt Hiroshimas Bürgermeister hier eine Pergamentrollöe tief in die Erde. Das Dokument verzeichnet, wer in den letzten 365 Tagen an einem späten Strahlentod starb(ca.5000 Menschen im Jahr).
Nach diesem Besuch machte ich mir noch viele Gedanken über das Geschehene.
Ich schlenderte noch ein wenig durch die Straßen. Durch die berühmt berüchtigte Chinatown, wo so viel Leben herrscht, dass man gar nicht denkt hiroshima sei einmal etwas Schreckliches passiert.
Der Tag klang langsam aus und ich machte mich zurück auf den Weg ins Hostel.
Am nächsten Tag ging es nach Osaka zurück.
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